Zerbrichst du dir manchmal den Kopf deiner Mitmenschen? Du denkst: „Er sollte es jetzt so machen“ oder, „nein, jetzt macht der schon wieder den gleichen Fehler“ oder „ich muss ihm schnellsten erklären, wie er alles viel besser machen kann“ oder „ich an seiner Stelle, ich würde…..“.
Damit verlierst du deine Energie, du lenkst ab, von deinem Leben und deinen Aufgaben, du übertrittst die Grenze deines Mitmenschen und du bist ein bisschen arrogant, denn du denkst, dass du ganz genau weißt, was er grade braucht und was jetzt gut für ihn wäre. Du drückst ihm deine Sicht der Dinge auf, du stellst dich über ihn.
Was geschieht, wenn du das wahrnimmst? Dann kannst du dich neu entscheiden. Du kannst wahrnehmen „oh, das ist sein Prozess, den er da grade macht“ und „vielleicht muss er bestimmte Fehler beharrlich wiederholen, bis er einen neuen Schritt machen kann.“
Und kennst du die umgekehrte Situation? Ein Freund oder ein Familienmitglied weiß ganz genau, was du jetzt am besten zu tun hast, der weiß ganz genau, wie er dich jetzt retten muss, der weiß ganz genau, wie er sich jetzt an deiner Stelle ganz schnell entscheiden würde….. Und hat dir das jemals geholfen? Gibt dir das Vertrauen in deinen eigenen Wachstumsprozess?
Kennst du beide Rollen und wie fühlen sie sich für dich an?
Du kannst einem Kind oft erklären, wie es Fahrrad fahren kann – letztendlich muss das Kind es probieren. Es muss hinfallen und wieder aufstehen. Diese Erfahrung integrieren und es neu versuchen. So lernen wir alle. Und dann kommt der Moment in dem es klappt.
Wenn du natürlich siehst, wie das Kind hinfällt, dann würdest du ihm das gerne ersparen. „Nein“, denkst du, „das tut doch wieder weh“ und dennoch kannst du niemandem seine eigenen Lernerfahrungen und Lernschleifen nehmen, du kannst mitfühlend da sein, aber trau deinen Mitmenschen zu, dass sie sich auf ganz eigene Weise in ihrem eigenen Tempo entwickeln und lernen.
Manches lernen wir schnell und für manches brauchen wir Jahre oder ein ganzes Leben. So ist es einfach.
Lehn dich zurück und kümmere dich um deine eigenen Lernschleifen und um dein eigenes Wachstum und zerbrich dir nicht dem Kopf über die Angelegenheiten deiner Mitmenschen.
Natürlich, wenn jemand dich um deine Hilfe bittet, dann sei für ihn da. Stärke ihn, vertraue ihm und zeig ihm, dass du an seinen eigenen Prozess und seine innere Kraft glaubst. Und dann, gib ihm die Freiheit. Die Freiheit seinen eigenen Weg zu finden.
Je mehr du dich zurücklehnst, umso entspannter kannst du dich um DEINE Themen kümmern. Und deine Mitmenschen kommen in ihre Kraft. Seit ich nach dieser Devise lebe, fühle ich mich weniger arrogant und ich kann entspannt zuhören, denn ich weiß, dass ICH das nicht lösen muss ;).
Ist das ein Thema für dich?
P.S. Ich erstelle grade Teil 4 den Onlinworshops „Heile deine Beziehungen“ und im 4. Teil geht es um das Handwerkszeug. Wie bekommst du Klarheit, wie löst du sich wiederholende Schleifen, wie wird es für dich einfacher und freier in der Beziehung zu deinen Mitmenschen. Falls du noch dabei sein möchtest, melde dich noch diese Woche an.